Geschichte der Bergvorschulen
Es gabe zwei Ziele der Bergvorschulen:
Zunächst galt es die Lücke zwischen Volksschulen und Bergschule
für die zukünftigen Bergschüler zu schließen. Genauso
wichtig war es aber auch, Angestellte für den Bergbau auszubilden. Diese
bildeten eine Mittelklasse zwischen Bergmännern und Grubenbeamten. Mit der
Einstellung des ersten hauptamtlichen Lehrers für die elementaren
Fächer, am 1.1.1855, war es schließlich möglich, eine solche
Vorschule in Waldenburg einzurichten. Zu Beginn nur einjährig wurde bereits
ab 1859 der Unterricht auf zwei Jahre ausgedehnt. In der Woche wurden zwischen
sechs und acht Stunden hauptsächlich in Deutsch, Rechnen und Zeichnen
unterrichtet. Nach und nach sind weitere Vorschulen entstanden, damit die
Bergmänner in allen Grubenbezirken die Möglichkeit hatten, an diesem
unentgeltlichen Unterricht teilzunehmen. Der Unterrichtsstoff wurde auf weitere
Fächer, wie beispielsweise Bergbaukunde, Gesetzeskunde und Dampfkessellehre
ausgeweitet. Ab dem Jahre 1933 kamen noch Rassenlehre und Rassenhygiene hinzu.
Für das Jahr 1859 genügen Kenntnisse in den
üblichen Hauertätigkeiten sowie gewisse Fertigkeiten im Lesen,
Schreiben und Rechnen zur Aufnahme in die Bergvorschule.
In der Schulordnung von 1908 wird eine mind. zweijährige Berufspraxis
in den niederschlesischen Gruben gefordert.
Übersicht der Bergvorschulen
Waldenburg, ab 1.1.1855 wurde in der eigentlichen Bergschule
mitunterrichtet.
Gottesberg, vom 15.5.1859 bis 31.12.1925 in der ev. Volksschule.
Schlegel, vom
10.4.1859 bis 14.10.1865 und vom 6.3.1873 bis 31.12.1925 in der ev. Volksschule.
Eckersdorf, vom
1.1.1866 bis 28.2.1873 in der Zechenstube der Johann Baptista-Grube.
Kohlendorf und
Neurode, vom 1.1.1866 bis 1892 in der Zechenstube der
Rubengrube-Kohlendorf und von 1892 bis 1902 in der Wohnung des Obersteigers
Voelkel in Neurode. Ab 1.4.1909 bis 21.12.1925 wurde erneut in der Zechenstube
der Rubengrube unterrichtet,
Reußendorf und Steingrund, vom 1.1.1879 bis 31.3.1909 in
der Zechenstube der Caesargrube- Reußendorf und vom 1.4.1909 bis
31.12.1925 in der ev. Volksschule in Steingrund.
Grünberg, vom 1.1.1883 bis
31.3.1894.
Mölke und
Hausdorf, vom 1.4.1914 bis 31.12.1925 in der Zechenstube der
Wenceslausgrube und vom 1.8.1828 bis zum 31.1.1931