Böhm-Chronik




Die Integrationspolitik des polnischen Staates nach 1945



Dokumentation der Konferenz: Grenze und Grenzbewohner. Nachbarn und Fremde. Alte Heimat - Neue Heimat. Abschied und Ankunft. 2. - 4. Dezember 1994, Guben/Gubin

Die Integrationspolitik des polnischen Staates nach 1945

Dr. Grzegorz Strauchold, Universität Breslau

Mein Thema ist sehr umfangreich, deswegen habe ich mich entschlossen, meine Betrachtungen auf die Gebiete zu beschränken, die der polnische Staat auf Kosten Deutschlands an Polen angegliedert hatte. Nach 1945 bildeten diese Gebiete einen großen Kessel, in dem man versuchte, einen "Eintopf" zuzubereiten: genannt moderne polnische Nation. Von vornherein möchte ich darauf hinweisen, daß die Integrationsbestrebungen der Jahre 1945 bis 1948 in manchen der neuen Gebiete scheiterten.

Diese von mir gesetzte zeitliche Zäsur (1948) ist seit langem in der polnischen Geschichtsschreibung üblich. Sie ist noch immer begründet. Ungefähr bis zum Jahre 1948 waren die Massenumsiedlungen auf Polens Territorium beendet. Einige Jahre lang herrschte ein politisches System, das durch totale Ideologisierung aller Lebensbereiche in Richtung Kommunismus gekennzeichnet war. Dies hatte wesentliche Änderungen der Gesellschaftspolitik in den neuen Gebieten zur Folge. Nach 1948 gab es nicht mehr so viele Deutsche, die ausreisten und auch nicht mehr so viele Polen, die aus der Sowjetunion zurückkehrten. Während der "Völkerwanderung" trafen in den ehemals deutschen Gebieten verschiedene Gruppen aufeinander: polnische und deutsche, Reichsbürger slawischer, jüdischer und ukrainischer Abstammung. Unter den letzteren werden von einigen Forschern noch die Lemken als eigene Gruppe benannt. Später kamen in geringerer Zahl noch Roma, Griechen und Mazedonier hinzu. Diese Gruppen unterschieden sich nicht nur durch ihre ethnische und territoriale Herkunft, sondern auch durch ihre Konfessionsangehörigkeit. Nebeneinander lebten Katholiken, Protestanten, Menschen griechisch-katholischen, griechisch-orthodoxen und mosaischen Glaubens. Fügt man noch die gar nicht geringen kulturellen, zivilisatorischen und Dialekt-Unter-schiede innerhalb der polnischen Gruppen hinzu, so wird offensichtlich, wie verworren die Verhältnisse in den Gebieten waren, die man damals als die "wiedergewonnenen" bezeichnete.

Diejenigen, die damals das neue Leben im polnischen "wilden Westen" organisierten, wurden keineswegs sich selbst überlassen. Von Anfang an unterlagen sie einer bestimmten, wenn auch nicht genügend vorbereiteten Politik des Staates. Dieser bemühte sich, die neuen Gebiete rasch und mit minimalen Verlusten in den übrigen Landesteil zu integrieren. Aber gerade diese Eile erwies sich als einer der Faktoren, die der Integration im weiteren Sinn im Wege standen. Ein anderer dieser Faktoren war die fortschreitende Ideologisierung aller Lebensbereiche (insbesondere seit 1947) . Sie erreichte ihren Höhepunkt um die Jahreswende 1948/49. Ab diesem Zeitpunkt kann man vom Ende der Bestrebungen des Staates sprechen, die die rasche Identifikation der Bewohner der neuen Gebiete mit der polnischen Nation und dem polnischen Staat hatten herbeiführen sollen. Damals konzentrierte man sich darauf, das gesellschaftliche Leben nach dem aus der SU importierten Muster zu uniformieren. Das schadete der Vielfalt der Gruppen, die die neuen Provinzen bewohnten. Jene Vielfalt hätte sich während eines natürlichen, zugleich aber langsamen Prozesses zu einer natürlichen Einheit entwickeln können. Wenn vielleicht nicht zu einer nationalen, so doch zu einer staatlichen. Jedenfalls dann, wenn es sich um einen demokratischen Staat gehandelt hätte, der sich gegenüber dem Anderssein als liberal gezeigt und der allmählich den Lebensstandard seiner Bürger erhöht hätte, unabhängig von deren Herkunft und Nationalität.

Aber es kam anders. Bereits in den Jahren 1946 und 1947 wurden die neuen Gebiete Schauplatz erbitterter politischer, bisweilen sogar blutiger Kämpfe, die in solcher Intensität woanders nicht zu finden waren. Auch das erschwerte die Herausbildung eines neuen gesellschaftlichen Gewebes ungemein.

Um sich nicht nur auf die Benennung der Hindernisse zu beschränken, sollte man die integrierende Rolle des Schulwesens hervorheben (das während der ersten Jahre von den Kommunisten beinahe unabhängig war) wie auch die der katholischen Kirche, die heute als ein Grundfaktor bei der Zusammenführung unterschiedlichster Gruppen ihrer Gläubigen gilt. Obwohl sie zumindest in Oberschlesien ihre Schwierigkeiten hatte, die Oberschlesier und die polnischen Neuankömmlinge zusammenzubringen. Keinen Ruhm bringt der Kirche allerdings ihr Verhältnis zu den in Polen verbliebenen protestantischen Gläubigen, insbesondere im ehemaligen Ostpreußen, unabhängig davon, ob es sich um Deutsche oder Polen handelte.

Die Frage nach der Integration schließt auch die Frage nach dem wirtschaftlichen Anschluß der neuen Gebiete an den übrigen Landesteil ein. Dieses Thema werde ich nicht weiter vertiefen, sondern ich konzentriere mich auf die Gesellschaftspolitik. Das Problem der Integration, auch der wirtschaftlichen, wurde in der polnischen Geschichtsschreibung mehrfach behandelt. Nicht selten handelt es dabei um Arbeiten, die von einer marxistischen Geschichtsauffassung geprägt waren. Voller Spuren eifriger Tätigkeit der Zensoren. In den letzten Jahren dagegen, in der Atmosphäre der Freiheit der Forschung, erschienen eher detaillierte Untersuchungen, regionale Analysen, seltener Synthesen. Diese Lücke wurde kürzlich bis zu einem gewissen Grad durch das Buch von Czeslaw Osekowski (1) gefüllt. Auch er untersucht die Beziehungen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen sowie die Politik des Staates ihnen gegenüber. Es gab keine einheitliche Nationalitätenpolitik des Staates, sie unterschied sich je nachdem, ob es sich um Deutsche, Ukrainer oder deutsche Bürger polnischer Herkunft handelte. Dagegen war die Politik einheitlich hinsichtlich der Ideologisierung beim Aufbau des allumfassenden sozialistischen Systems.

Die deutsche Frage scheint die Schlüsselfrage zu sein bei allen die neuen Gebiete (vielleicht sogar das ganze Land) betreffenden Fragen. Das Verhältnis des Staates zu den Menschen dieser Volkszugehörigkeit kann man so zusammenfassen: im Nachkriegspolen sollte es Arbeit, Land und Brot geben für alle Polen, aber bestimmt nicht für die Deutschen. (2) Nicht selten wurde noch hinzugefügt, daß es auch für die Ukrainer keinen Platz an dem nationalen Tisch gebe. Dieses für Deutsche bittere, für Polen in den Kriegsjahren so selbstverständliche Postulat teilten alle politischen Schattierungen, von links bis rechts. Dieses Postulat wurde unterstützt von der polnischen Exilregierung wie von der promoskowitischen Polnische Arbeiterpartei (PPR). Auch nach dem Krieg waren sich die hart gegeneinander kämpfenden politischen Kräfte in dieser Sache einig: die schon erwähnte PPR und die oppositionelle Polnische Bauernpartei (PSL). Die am Ende des Krieges von der polnischen Regierung erhobene Forderung nach Aussiedlung der Deutschen aus den Polen angegliederten Gebieten wurde von allen alliierten Großmächten befürwortet. Die Durchführung war Sache der neuen kommunistischen Machthaber. Übrigens schon im Februar 1945 sprach der PPR-Führer Wladyslaw Gomulka öffentlich von der Entfernung der Deutschen. Sie sollten den Polen Platz machen, die in die neuen Gebiete strömen würden. Die Rache an dem besiegten Feind, dessen Bestandteil die Aussiedlungen sein sollten, sollte zur Vereinigung der Polen um das Programm der promoskowitischen Linken beitragen. (3) Es ist also offensichtlich, daß die Vertreibung die Voraussetzung für den Aufbau eines neuen gesellschaftlichen Gewebes in den errungenen Gebieten sein sollte. In der Konsequenz sollte dies zur vollständigen Integration jener Gebiete in den übrigen Landesteil führen.

Es ging übrigens nicht nur darum, sich der bisherigen Bewohner zu entledigen, sondern auch darum, buchstäblich alle Spuren ihrer mehrere Jahrhunderte währenden Anwesenheit östlich von Oder und Lausitzer Neiße auszuradieren. Dieser Prämisse entsprang die berüchtigte Idee des Kampfes gegen das Deutschtum. Außer der Diskriminierung der Deutschen und der sog. polnischen Autochthonen schloß das die Vernichtung der Hinterlassenschaften der deutschen Kultur ein.

Ein Beispiel dieser aus heutiger Sicht kuriosen Einstellung zur deutschen Frage waren die Be-schlüsse des Kongresses zum Schulwesen in Lódz von 1945. Unter den die deutsche Sprache diskriminierenden Bestimmungen befand sich der Beschluß, den Deutschunterricht in den westlichen und nördlichen Gebieten gänzlich zu verbieten. Im Oppelner Schlesien galt dieses Verbot bis in die letzten Jahre. Es gab noch weitere Methoden der Integration der neuen Gebiete, die zugleich auch der Sicherung der Grenze dienen sollten. Unter anderem den Erlaß des Ministers für die wiedergewonnenen Gebiete (eines Politikers, der de facto über eine fast diktatorische Macht verfügte), Wladyslaw Gomulka, zur Überwachung der Bewegungen der deutschen Bevölkerung (vom 16.5.1946). Die Krönung dieser strengen Gesetze war ein Dekret vom 13.9.1946 über den Ausschluß der Personen deutscher Nationalität aus der polnischen Gesellschaft. Damit wurden die in Polen noch verbliebenen Deutschen vollkommen entrechtet (u.a. hatten sie kein Anrecht auf Eigentum). Die Folgen sind bekannt.

Die von der Aussiedlung bedrohten Deutschen versuchten durchzuhalten. Es gab ein paar Auswege: Arbeit auf den Gütern, die von der sowjetischen Armee verwaltet wurden; die sog. Reklamation der für die polnische Industrie unerläßlichen Fachkräfte. Und die Option für die polnische Nation. Letzteres führte durch die sog. positive Verifikation zum Erhalt der polnischen Staatsbürgerschaft. Der Preis dafür war allerdings das sorgfältige Verheimlichen der deutschen Herkunft. So entstanden zahlreiche, schon damals erkennbare Gruppen, die so lebten "als ob". Menschen, die die Zeichen ihrer Nationalität in den eigenen vier Wänden, im engsten Familienkreis verbargen, die Schikanen vonseiten der feindlichen polnischen Umgebung ausgesetzt waren. Bereits in der zweiten Hälfte der vierziger Jahre, als die Verifizierung noch andauerte, schätzte der Polnische Westverband die Zahl der sich auf diese Weise verbergenden Deutschen auf 60.000. Die westdeutschen Wissenschaftler schätzten die Zahl auf 300 bis 500.000 Menschen (4) nach Abschluß der Verifikation. Polnische offizielle Daten gaben meist eine drei mal so niedrige Zahl an. Heute bilden diese Menschen, einschließlich der Gruppe der sog. Autochthonen, die deutsche Minderheit in Polen, hauptsächlich im Oppelner Schlesien.

Selbstverständlich durften die Deutschen - als eine offiziell inexistente Gruppe - keine sie repräsentierenden Verbände gründen. Sogar die ehemaligen Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), denen erlaubt worden war, in Polen zu bleiben, konnten ihre politischen Sympathien nur im Rahmen der Polnischen Arbeiterpartei (PPR), später der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PZPR bzw. PVAP) artikulieren. Die Machthaber sorgten rigoros dafür, daß keinerlei Gruppen entstanden, bei denen auch nur der leiseste Verdacht auf Irredentismus auftauchen konnte. In der PPR-Konzeption der nationalen Einheit gab es keinen Platz für politische Parteien der Minderheiten; ebensowenig für regionale Organisationen der Kaschuben, der Schlesier, Masuren oder Ermländer. Selbst dann nicht, wenn die Gründer Aktivisten der dem Polentum gegenüber hundertprozentig loyalen Vorkriegsorganisation, des Verbandes der Polen in Deutschland, waren. In den Augen der politischen Zentrale beinhaltete der Begriff der Loyalität die Identifizierung mit dem Programm des prosowjetischen Lagers. Ebensowenig wie den Deutschen erlaubte man den Ukrainern, die 1947 zwangsweise in die westlichen Gebiete umgesiedelt wurden, sich zu organisieren. Die oft als direkte Komplizen der Nazis betrachteten Ukrainer hatten damals keine Chance, irgendeine Vertretung zu gründen. Ähnlich wie den Deutschen erschwerte man es den Ukrainern, sich überhaupt im ganzen Land zu bewegen. Man muß auch daran erinnern, welches Risiko es für sie war, sich in Gegenwart von Polen ihrer Muttersprache zu bedienen.

Die ehemaligen deutschen Bürger, die als der polnischen Nation zugehörig anerkannt wurden, konnten am politischen Leben der konzessionierten polnischen Gruppierungen teilnehmen. Auch der polnischen Bevölkerung war es verboten, Organisationen zu gründen, die als mit der Staatsräson nicht übereinstimmend hätten angesehen werden können. Auch den Polen, die aus den an die SU abgetretenen Gebieten nach Westen kamen, wurde die Gründung von Organisationen untersagt. Unter ihnen herrschte eine Stimmung für die Rückkehr in die Heimat nach erfolgter Vertreibung der Besatzer. Solche Auffassungen wurden von den Machthabern als gegen die polnisch-sowjetische Allianz gerichtet verstanden und daher als gefährlich für den Staat und das System eingeschätzt.

Eine Ausnahme bildete die politisch und ideologisch stark differenzierte jüdische Bevölkerung. Von den Machthabern als loyal gegenüber dem Regime eingestuft (was in den Augen vieler Polen zumindest tadelnswert war), kam sie in den westlichen Gebieten bereits organisiert in verschiedenen Vereinigungen an. Man geht davon aus, daß es im Jahre 1946 etwa 130.000 Menschen waren, davon 90.000 in Niederschlesien. (5) Der Zustand einer gewissen Autonomie dauerte für diese Gruppe am längsten an, nämlich bis 1949. Ohne das Thema hier vertiefen zu können, möchte ich nur auf zwei Probleme hinweisen. Erstens auf den großen politischen Einfluß dieser Bevölkerungsgruppe im damaligen Establishment. Zweitens auf das jüdische Bewußtsein über das von polnischer Seite erlittene Unrecht in der Vergangenheit - in der jüngeren und der älteren - und die Empfindlichkeit gegenüber dem in Polen noch immer vorhandenen Antisemitismus. Gegenüber der feindlichen Einstellung der polnischen Bevölkerung, bemühten sich die polnischen Machthaber - gewissermaßen verlegen - der jüdischen Bevölkerungsgruppe soweit wie möglich entgegenzukommen. Dieser Schachzug konnte allerdings nichts daran ändern, daß Mord, Pogrome und antijüdische Unruhen im damaligen Polen nicht eben eine Seltenheit waren. Der Komplex der gegenseitigen Vorwürfe der Polen und Juden erzeugten immer neue gegenseitige Vorwürfe. Die Beschuldigung, die Polen seien dem Schicksal der Juden gegenüber gleichgültig gewesen oder hätten sich sogar aktiv an der sog. "Endlösung der Judenfrage" durch die Nationalsozialisten beteiligt, trug nicht eben zur Beruhigung der Gefühle bei.

Unmittelbar mit dem Schicksal und den Erlebnissen der deutschen Bevölkerung verbunden waren die sog. polnischen Autochthonen. Auch hier muß man sich auf die Jahre des Zweiten Weltkriegs zurückbesinnen. Die polnische Regierung und ihr unterstehende Institutionen arbeiteten eifrig daran, eine Politik gegenüber diesen Gebieten auszuarbeiten, die darauf basierte, daß die Bewohner als Polen betrachtet wurden und das Land als das ihrige. Das PPR-Lager, das kurz vor der Machtübernahme stand, beschränkte sich auf Allgemeinplätze über die Notwendigkeit, die "gewaltsam germanisierten" Gebiete wiederzugewinnen. Während die Regierungsvertreter am Ende des Krieges äußerst pessimistisch waren hinsichtlich der Stärke polnischer Elemente in den östlichen Reichsprovinzen, verkündeten die an die Macht kommenden Kommunisten triumphal den Sieg des ethnischen Polentums über die Germanisierung in den beanspruchten Gebieten. Für die Pläne der PPR waren die sog. Autochthonen wichtig, um innerhalb kürzester Zeit die ethnisch polnische Bevölkerung zu verstärken und die Kontinuität des wirtschaftlichen Lebens in den angeschlossenen Gebieten zu gewährleisten. In den Zukunftsplänen fungierten sie als Gruppe, auf deren Unterstützung die Kommunisten zählten. Den Parolen, in denen von der Problemlosigkeit der Integration der Schlesier, Masuren und Ermländer die Rede war, folgten die Taten. Die Früchte der chaotischen, schnellen, undurchdachten Entscheidungen erwiesen sich jedoch als unverdaulich. Die örtliche Bevölkerung polnischer Abstammung war stark germanisiert (auch infolge der Tätigkeit der Nationalsozialisten), in der deutschen Kultur zu Hause, zum Teil evangelisch und sie identifizierte sich nur unter großen Schwierigkeiten mit dem offiziell verlangten Polentum. Vonseiten der Neusiedler und der örtlichen Verwaltung en bloc als deutsche Bevölkerung empfunden, war sie der ihr auferlegten Rechtlosigkeit ausgeliefert. Dazu gehören auch die Lager, die sich hinter verschiedenen Arbeitsbezeichnungen verbargen. Trotz verbaler Deklarationen der zentralen Machthaber und trotz der (oft unzulänglichen) Bemühungen im Schulwesen und in der katholischen Kirche gelang es nicht, diese Menschen, mit Ausnahme kleiner Gruppen, in die polnische Nation einzubeziehen. Dabei half weder die nationale Verifizierung, die Charakterzüge einer Volksabstimmung hatte (1950 bildete die Million der positiv verifizierten etwa 20 % der Bewohner der westlichen Gebiete; in der Gruppe verbarg sich eine schwer einzuschätzende Zahl von alteingesessenen Deutschen [6]), noch das Gesetz über die polnische Staatsbürgerschaft vom 28.4.1946. Die erwarteten Resultate der sog. Repolonisierung, in Wahrheit oft einfach Polonisierung, traten nicht ein. Ihr folgte der schon erwähnte Kampf gegen die Überreste des Deutschtums. Dieser betraf auch die Autochthonen, die ihn als offensichtlichen Beweis für die ihnen gegenüber unfreundliche Politik der polnischen Regierung empfanden. Sogar der propolnisch gesinnte Teil der Autochthonen wurde nicht gefördert. Ihre Führer wurden von den polnischen Entscheidungsträgern zu ideologisch fremden Elementen (Klerikalen) erklärt, und Ende der 40er Jahre unterband man ihren Einfluß auf ihre Landsleute. Als ein Beispiel des sowohl ideologischen als auch nationalistischen Zugangs zur Integrationsfrage kann die Tatsache dienen, daß im oberschlesischen Industrierevier als Polizisten und Beamte Menschen aus dem benachbarten Dabrowska-Revier angestellt wurden. Diese neigten keineswegs zu einer Haltung der Nachsicht und des Verständnisses gegenüber den Oberschlesiern mit ihren kulturellen und regionalen Besonderheiten. Das war die Wiederholung der Fehler, die nach dem ersten Weltkrieg in den damals an Polen angeschlossenen Teilen Oberschlesiens begangen wurden. Der Antagonismus zwischen dem oberschlesischen und dem Dabrowska-Revier, den es bereits vor dem Krieg gab, wurde so sehr geschürt, daß es unmöglich wurde, die nebeneinander lebenden Gruppen zu integrieren.

Unter den Ansiedlern in den Westgebieten gab es auch Menschen aus Zentralpolen. Oft waren sie lediglich "für eine Weile" gekommen, um rasch materiellen Besitz zu erwerben. Schließlich bildeten gerade sie Ende der 40er Jahre 50 % (d.h. 2,8 Millionen) der Gesamtzahl der Neusiedler. (7) Da sie über Rückkehrmöglichkeiten verfügten und einen Rückhalt in ihren in der alten Heimat verbliebenen Familien hatten, fühlten sie sich wahrscheinlich am neuen Lebensort am wenigsten gestreßt. Das half ihnen, sich in die neue Umwelt einzuleben.

Anders sah die Situation für die Polen aus, die aus den Ostgebieten oder aus den Konzentrationslagern und Kolchosen in der Tiefe der Sowjetunion kamen. Es waren hauptsächlich Bauern, ungebildete Menschen (mit Ausnahme des intellektuellen Milieus aus Lemberg, Wilna oder Krzemieniec). Ihre kulturellen Ansprüche waren gering. Einige von ihnen hatten Schwierigkeiten, überhaupt ihre nationale Zugehörigkeit zu bestimmen. Es war eine arme Bevölkerung, die schwere Erlebnisse in den Kriegsjahren hinter sich hatte. Sie kamen scheinbar freiwillig, de facto jedoch ohne Alternative, und fühlten sich in der fremden Umgebung verloren. Angesichts einer unbekannten materiellen Umwelt, einer unbekannten Stufe der Zivilisation und mitten unter den ehemaligen deutschen Bewohnern. Von den nicht unbedingt hochkultivierten Ansiedlern aus dem sog. Kongreßpolen für dumpf und primitiv gehalten, verstanden sie absolut nichts von den Problemen der Autochthonen polnischer Abstammung. Obwohl man hinzufügen muß, daß sich in den Quellen auch Zeugnisse der Zusammenarbeit gerade dieser beiden Gruppen finden, denen ein schweres Schicksal und materielle Not gemeinsam waren. Die Verarmung der einheinmischen Bevölkerung ergab sich zum Teil daraus, daß sie von ihren Landsleuten, die aus Zentralpolen gekommen waren, systematisch beraubt worden waren. Diese Aktivitäten förderten nicht gerade eine Verbrüderung mit dem nationalen Polentum. Die Neuankömmlinge aus den Gebieten jenseits des Bug waren zahlreich. Um das Jahr 1950 stellten sie etwa 30% (1.517.983) der Gesamtbevölkerung der Westgebiete. (8) Von der Regierung wurden sie nicht gerade ans Herz gedrückt wegen ihrer massenhaften Teilnahme an der oppositionellen Arbeit der PSL. Sie waren im Gegenteil Verfolgungen ausgesetzt, die nicht selten blutig waren.

Die Mitte der 40er Jahre von den Kommunisten lancierte Parole des Aufbaus eines demokratischen Polen, des Vaterlandes aller Polen, wurde durchaus nicht von allen als bloße Propaganda empfunden. Den Willen, in die Heimat zurückzukehren, äußerten polnische Emigranten aus Jugoslawien, Frankreich, dem besetzten Deutschland, aus Rumänien. Der politischen Zentrale lag daran, Industriefachleute ins Land zu holen sowie polnische Kommunisten, die im westlichen polnischen Exil tätig waren. Die Rückkehrer wurden in den angegliederten Gebieten angesiedelt, vor allem in Niederschlesien. In dieser Region sammelte sich eine Vielzahl von polnischen Gruppierungen aus den verschiedensten Teilen Europas. Hier konzentrierten sich auch die jüdischen Ansiedler, deren Reihen sich allerdings rasch durch die Auswanderung nach Palästina lichteten.

Hauptsächlich aus politischen Gründen gelang es nicht, die Polen aus Westfalen zur Rückkehr zu bewegen. Bis Ende 1949 kamen lediglich 5.644 Personen (hauptsächlich Arbeiterfamilien); erwartet worden waren 60.000. (9) Aus Sachsen, Thüringen und Rumänien kamen Bauern, die "zeitweilig" auf gemeinsamen Gutshöfen angesiedelt wurden, da es an einzelnen landwirtschaftlichen Gütern fehlte. (10)

Polen kamen auch aus Jugoslawien. Da sie in Bosnien lebten und während des Krieges mit den Tito-Partisanen verbunden waren, flohen sie vor den Verfolgungen der bewaffneten jugoslawischen Opposition. Fast alle kamen nach Niederschlesien (etwa 30.000). Oft beklagten sie sich über das in Polen herrschende Chaos, die unzulängliche Sicherheit, die Nichtbearbeitung von Anträgen auf Renten und Kriegsentschädigungen oder darüber, daß die Bodenzuteilung formell nicht bestätigt wurde. Aber dennoch: da sie harte Lebensbedingungen gewohnt waren, paßten sie sich relativ problemlos an die neuen Bedingungen an. Doch auch ihnen blieben Verfolgungen nicht erspart, die aus der offiziellen Übernahme sowjetischer Systemvorgaben resultierten. Diejenigen, die aus Jugoslawien gekommen waren, entfernte man aus lokalen Verwaltungs- und Selbstverwaltungspositionen, denn sie weigerten sich, Marschall Tito zu verurteilen. (11)

Die mit hohen Erwartungen begrüßten polnischen Bergleute aus Frankreich (etwa 30.000, davon einige aus Belgien) (12) ließen sich in Niederschlesien, im Waldenburger Revier nieder. Es waren meistens Menschen mit einer linken Gesinnung. Entgegen der allgemeinen Auffassung wurden sie jedoch nicht zu einer kritiklosen Stütze des Systems. Gewöhnt an einen demokratischen Staat, an hohe politische Kultur, soziale Sicherungen und einen (am polnischen Maßstab gemessen) hohen Lebensstandard, waren sie von den vorgefundenen Bedingungen schockiert. Sie fühlten sich betrogen, waren enttäuscht von dem Durcheinander und den hohen Preisen für Wohnung und Lebensmittel. In einem bestimmten Moment fehlte es plötzlich an Wohnungen und Wohnungseinrichtungen für die ankommenden Rückkehrer. Das führte zu einer persönlichen Tragödie für diese Leute, die, den polnischen Regierungsvertretern Glauben schenkend, in Frankreich ihren ganzen Besitz verkauft hatten. Nicht nur, daß sie Groll gegenüber der Regierung hegten. Für zusätzliche Verwirrung sorgte die antikommunistische Einstellung der polnischen Nachbarn, die aus den Ostgebieten gekommen waren. Diese wiederum hielten die Bergleute aus Frankreich für erklärte Kommunisten. Als Folge davon isolierten sich in den ersten Jahren die Mitglieder ein und derselben Nation voneinander; von einer Annäherung an die in der dortigen Industrie relativ zahlreich vertretene deutsche Bevölkerung konnte erst recht keine Rede sein.

Zu einer etwas späteren Zeit, die ich in meinem Referat schon nicht mehr behandle, kamen Griechen und Mazedonier, kommunistische Kämpfer im Bürgerkrieg, in die Westgebiete, ebenfalls hauptsächlich nach Niederschlesien. Anfang der 50er Jahre gab es etwa 13.000 von ihnen in ganz Polen. (13)

In den Westgebieten siedelte sich auch eine Gruppe von Roma an, die sich vor der Vernichtung gerettet hatte. Ihre Gesamtzahl in Polen läßt sich nur schwer erfassen, denn trotz des administrativen Zwangs, seßhaft zu werden, versuchten sie weiterhin mit Wohnwagen durch das Land zu ziehen. Man schätzt, daß es in Polen nach dem Krieg mehr als 10.000 Roma gab. (14)

Eine spezielle Betrachtung verlangt die Anwesenheit der Ukrainer in den Westgebieten (seit 1947). Unter den zahlreichen polnischen Phobien nahmen die gegenüber den Ukrainern einen Platz ein, den man mit den Phobien gegenüber den Deutschen vergleichen kann. Verdächtigt als ein Volk von Mördern und erbitterten Feinden Polens waren sie die nächsten Anwärter auf Aussiedlung. Und tatsächlich: Die 1945 abgeschlossenen polnischsowjetischen Verträge ermöglichten es, die Mehrheit der innerhalb der polnischen Nachkriegsgrenzen verbliebenen ukrainischen Bevölkerung, oft mit physischer Gewalt, auszuweisen. In vielen Gebieten, die von nicht ausgesiedelten Ukrainern bewohnt waren, entwickelte sich ein antipolnischer Partisanenkampf, geführt von der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA). 1947 beschloß die polnische Regierung, die Ukrainer (und Lemken) in die nördlichen und westlichen Gebiete umzusiedeln. Das galt für alle, ungeachtet ihres Verhältnisses zum polnischen Staat. Auch für Teilnehmer am antideutschen Partisanenkampf, sogar für Mitglieder der PPR. Die mit grausamen Methoden vom Militär durchgeführte Aktion betraf etwa 150.000 Personen. (15) Die Mehrzahl wurde in den polnischen Teil des ehemaligen Ostpreußen und nach Westpommern befördert.

Das Auftauchen ethnisch fremder Bevölkerungsteile in den Westgebieten änderte die dortige Situation. Einerseits hatte sich dort allmählich eine einheitliche Gesellschaft herausgebildet, zu der sich die Gruppen aus dem polnischen Vorkriegspolen zusammenfügten, andererseits war der Knoten der Probleme der einheimischen Bevölkerung nicht gelöst, und weiterhin blieben noch Deutsche in diesem Gebiet, wenn auch in kleiner Zahl. Die ukrainische Bevölkerung, die über Tatsache und Umstände der Zwangsumsiedlung schockiert war, fühlte sich in der neuen Umgebung vollkommen fremd. Sie war von der Regierung diskriminiert, ihre Bewegungsfreiheit wurde eingeschränkt. Nicht nur die Rückkehr in die Heimat war verboten, sondern auch ein Wechsel des Wohnsitzes. (16) Man garantierte nicht einmal den muttersprachlichen Unterricht in den Schulen und erschwerte die Praktizierung ihrer Religion. Eine eigenartige Auffassung von Integrationspolitik, die das Ziel der Polonisierung der Ukrainer verfolgte.

Für die Neuankömmlinge fehlte es an nichtzerstörten oder nicht-geplünderten Höfen. Die örtliche polnische Verwaltung war verpflichtet, zu helfen. Oft weigerte diese sich jedoch, sei es aus böser Absicht oder aufgrund mangelnder materieller Mittel. Aber auch die Umgesiedelten selbst weigerten sich oft, von der verhaßten Regierung Hilfe in Anspruch zu nehmen. So war es z.B. in der Wojewodschaft Olsztyn, wo (laut noch vorhandenen Archivmaterialien) Versuche unternommen worden sein sollen, die konspirativen Strukturen der UPA wieder aufzubauen. Den "zweiten Höllenkreis" bildeten für die Ukrainer die Beziehungen zu den in ihrer Nachbarschaft lebenden Polen. In ihrer großen Mehrheit verhielten diese sich den Neuankömmlingen gegenüber unfreundlich, wenn nicht feindlich. Das resultierte nicht nur aus Rachegefühlen (insbesondere unter den aus dem östlichen Kleinpolen und Wolhynien stammenden Polen). Das Verhältnis zu den Ukrainern war eine Folge der Angst davor, daß sich die blutigen Ereignisse der letzten Jahre wiederholen könnten. Abgesehen davon, wie wir heute jene Befürchtungen bewerten, kann man unmöglich ihre Rolle als wichtigen, die gegenseitigen Beziehungen beeinflussenden Faktor außer acht lassen. Im Ergebnis kann man schwerlich von einer Integration der ukrainischen (und lemkischen) Bevölkerung in den polnischen Staat oder das polnische Volk sprechen.

Aus diesem hier nur sehr kurz skizzierten Bild vom Zusammenhang der Bedingungen in den neuen Gebieten (angegliedert an das zerstörte, desorganisierte Land) lassen sich einige Verallgemeinerungen ableiten. Die Beziehungen unter denjenigen, die sich zwar voneinander unterschieden, aber als polnisch verstanden, wurden allmählich enger. Langsam verwischten sich die Unterschiede, man heiratete untereinander. In ihrer Masse identifizierten sich diese Gruppen mit dem polnischen Staat als abstraktes Phänomen, unabhängig von seiner ideologischen Basis. Allerdings stützte sich dieser Prozeß der Schaffung einer einheitlichen Nation auf die offizielle - in diesem Fall von den Massen befürwortete - Politik, die bestrebt war, alle Unterschiede - vor allem aber die nationalen - zu eliminieren. Die automatisch und allgemein abgelehnten Deutschen mußten gehen. Ein ähnliches Schicksal traf die Ukrainer. Diejenigen, die nicht unbedingt von ihrer nationalen Zugehörigkeit zu Polen überzeugt waren, wurden keine Weggefährten auf dem Weg in Richtung Integration. Man stellte sie, wie auch die polnischen Autochthonen, vor die Wahl: Entweder mit uns - oder gegen uns. Aber auf keinen Fall - neben uns.

Anmerkungen:

  1. Czeslaw Osekowski, Spoleczenstwo Polski zachodniej i pólnocnej w latach 1945-56. Procesy integracji i dezintegracji, [Die Gesellschaft in West- und Nordpolen in den Jahren 1945-56. Integrations- und Desintegrationsprozesse], Zielona Góra, 1994.
  2. Krystyna Kersten, Ksztaltowanie stosunków ludnosciowych, w: Polska Ludowa 1944-1950. Przemiany spoleczne, [Die Gestaltung der Beziehungen in der Bevölkerung, in: Volkspolen 1944 - 1950. Gesellschaftlicher Wandel.]red. F. Ryszka, Wroclaw 1974, s. 89
  3. J. Kiwerska, W atmosferze wrogosci (1945-70), w: Polacy wobec Niemców. Z dziejów kultury politycznej Polski 1945-1989, red. A. Wolff-Poweska, [In einer Atmosphäre der Feindschaft, in: Polen gegenüber den Deutschen. Aus der Geschichte der politischen Kultur in Polen 1945-1989.]Poznan 1993, s.56
  4. Czeslaw Osekowski nennt die Zahl von 430.000, basierend auf deutschen Ausarbeitungen. a.a.O. S. 127.
  5. J. Adelson, W Polsce zwanej Ludowa, w: Najnowsze dzieje Zydów w Polsce w zarysie (do 1950 roku), red. J. Tomaszewski, [In Polen - genannt Volkspolen, in: Die neueste Geschichte der Juden in Polen im Abriß (bis 1950).] Warszawa 1993, s. 399.
  6. L. Kosinski, Pochodzenie ludnosci ziem zachodnich, w: Problemy rozwoju gospodarczego i demograficznego ziem zachodnich w latach 1945-1958, red. B. Gruchman i J. Ziólkowski, [Herkunft der Bevölkerung in den Westgebieten, in: Probleme der wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung in den Westgebieten von 1945-1958.] Poznan, s. 143.
  7. ebenda
  8. L. Kosinski, a.a.O.; E. Kolodziej, Polityka Rzadu RP w Warszawie wobec repatriacji i reemigracji obywateli polskich z ZSRR w latach 1944-1948, w: Komunikaty Mazursko-Warminskie 1994/2-3, s. 331. [Die Politik der Regierung der Republik Polen in Warschau gegenüber den Repatrianten und Reemigranten polnischer Bürger aus der Sowjetunion in den Jahren 1944-1948, in: Masurisch-ermländische Kommuniqués 1994.]
  9. Tomasz Szarota, Osadnictwo miejskie na Dolnym Slasku w latach 1945-1948, [Die städtische Besiedlung in Niederschlesien in den Jahren 1945-1948.] Wroclaw 1969, s. 178.
  10. F. Kusiak, Osadnictwo wiejskie w Srodkowych i pólnocnych powiatach Dolnego Slasku w latach 1945-1949, [Die dörfliche Besiedlung der mittleren und nördlichen Kreise Niederschlesiens in den Jahren 1945-1949.] Wroclaw 1982, s. 145-146.
  11. Tomasz Szarota, a.a.O, S. 167-169; P. Dziurzynski, Osadnictwo rolne na Ziemiach Odzyskanych, [Die bäuerliche Besiedlung in den wiedergewonnenen Gebieten.] Warszawa 1983, s. 103.
  12. Tomasz Szarota, a.a.O., S. 175
  13. J. Knopek, O osadnictwie Greków i Macedonczyków na Ziemiach Odzyskanych po II wojnie swiatowej, w: Przemiany spoleczne, kwestie narodowosciowe i polonijne, [Über die Ansiedlung der Griechen und Mazedonier in den wiedergewonnenen Gebieten nach dem II. Weltkrieg, in: Gesellschaftlicher Wandel, Nationale Frage und Polonia.] red. A. Chodubski, Torun 1994, s. 147.
  14. Jerzy Ficowski, Cyganie w Polsce. Dzieje i obyczaje, [Zigeuner in Polen, Geschichte und Gebräuche.] Warszawa 1989; J. Tomaszewski, Mniejszosci narodowe w Polsce w XX wieku, [Nationale Minderheiten im Polen des 20. Jahrhunderts.] Warszawa 1991, s. 45.
  15. E. Misilo, Akcja "Wisla". Dokumenty, [Aktion Weichsel, Dokumente.] Warszawa 1993, s. 33.
  16. Kazimierz Pudlo, Lemkowie. Proces wrastania w srodowisko Dolnego Slaska. [Die Lemken. Der Prozeß des Hinweinwachsens in die niederschlesische Umgebung.] Wroclaw 1987, s. 39.
    

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