4. Juni: Ankunft mit Lufthansa in München von New York City. Empfangnahme des Leihwagens und Fahrt nach Pfaffenhofen/Ilm zu unserem Sohn. Kurz vor dem Abendessen erhielt ich einen Anruf von Irmgard Böhm mit der traurigen Nachricht, dass ihr Onkel Hartmut Böhm in Windhook, Namibia, verstorben sei. Es war ein Schock für mich, denn Hartmut - Enkel von Major und Rittergutsbesitzer Gustav Böhm (1864-1933) und der Familiensprecher der Tannhausener Linie in Namibia - hat mich sehr in meiner Schlesienarbeit unterstützt.
5. Juni: Fahrt durch Tschechien nach Tannhausen. Unser in Deutschland lebende Sohn Alexander und seine Frau Eva haben uns diesmal begleitet. Ich fahre nicht mehr gerne lange Strecken mit dem Auto. Alex hat uns beim Fahren geholfen. Ankunft gegen 17:00 Uhr im Schlosshotel Jedlinka. Ernst Köpke (früher Tannhausen)
und seine Frau Jutta warteten schon auf uns. Gerda Nürnberger, geb. Scholz, (früher Rittergut Tannhausen) aus Mülsen konnte diesmal leider nicht mitkommen. Ihre Tochter war einige Tage vorher verstorben.
Abendessen mit der Familie Leda, den jetzigen Schlossbesitzern und den Lokalpolitikern von Jedlina Zdroj (Bad Charlottenbrunn) mit Ehefrauen. Bogumil Leda zeigte mir die 2008 dem Schloss übergebene handgeschriebene Chronik vom Dominium Tannhausen
neu behandelt und gebunden. Einige Blätter waren damals lose und etwas zerfallen.
6. Juni: Fahrt nach Friedland. Ernst und Jutta Köpke begleiteten uns.
Nachmittags Einladung von Frau Stempowska vom Deutschen Freundschaftskreis in Waldenburg. Über die Aufmachung und Austellung/Bibliothek in den Büros war ich sehr beeindruckt. Man merkt, das Hauptziel des Kreises ist die Erhaltung der Schlesischen Kultur und der deutschen Sprache in der Jugend.
7. Juni: V. Internationaler Schülerwettbewerb "Schlesische Schlösser und Paläste". Hier bin ich im Gremium der Ehrenschirmherrschaft. Die 25 besten Schüler von Gymnasien aus dem polnischen und tschechischen Schlesien nahmen daran teil. Aus Deutschland, obwohl eingeladen, hat noch nie jemand teilgenommen. Schade!
Anschliessend, gemeinsames Essen mit den Professoren und Lehrern im Restaurant des Schlosshotels Jedlinka.
8. Juni: Besuch von Bad Charlottenbrunn. Spaziergänge.
9. Juni: Besuch der Kapelle in Erlenbusch, der Friedrichslinde in Wäldchen und der Kynsburg. Dort bemerkte ich einen älteren Herrn, der sich von einer Reisegruppe absonderte und näher an uns herantrat. Er hatte sicherlich bemerkt, das wir - Ernst Köpke und Jutta, Alex und Eva und meine Frau und ich - uns in deutsch unterhielten. Der Herr sprach uns dann in deutsch an. Wir hatten ein sehr gutes Gespräch mit ihm über das Geschichtsbewusstsein in Schlesien und der nach der Wende verbesserten Lage der deutschen Minderheit im heutigen Polen. Er und die Gruppe kam aus Kattowitz.
Nachmittags Kirchenfest in Jedlina Zdroj (Bad Charlottenbrunn) mit Kuchen und Kaffee im Pfarrhaus. Abendessen mit Bürgermeister und Stadtratspräsidenten und deren Ehefrauen sowie der Familie Leda im Restaurant des Schlosshotels Jedlinka.
10. Juni: Fahrt nach Breslau. Wir bestellten dafür ein Taxi aus Waldenburg auf Stundenbasis. Der Fahrer wurde mir empfohlen, spricht deutsch, sehr hilfsbereit und kennt sich in Breslau aus. Kann man weiterempfehlen (Edmund Marcinek Tel. 48-606428197). Rückfahrt mit Besichtigung und Kaffeetrinken in Kreisau.
11. Juni: Arbeitsfrühstück im Bürgermeisteramt/Stadtrat von Jedlina Zdroj.
Nach Abschied von Bogumil Leda im Schloss Tannhausen (Jedlinka) Fahrt nach Dresden zu Studienfreunden von Alexander aus der Unizeit in Tübingen .
12. Juni: Kurzer Aufenthalt in Mülsen bei Zwickau. Wir sprachen Gerda Nürnberger und ihrem Schwiegersohne unser Beleid aus. Gleichzeitig berichteten wir über unsere Reise.
Brigitte Szabadics, geb. Stephan, (früher Dittmannsdorf) und ihr Ehemann Mathias waren auch anwesend. Weiterfahrt nach Pfaffenhofen/Ilm.
Ende unserer diesjährigen Pilgerfahrt nach Schlesien.
Fotos vom Palac Jedlinka (Schloss Tannhausen), Juni 2013