Böhm-Chronik
Einträge in Kirchenbüchern
Beitrag von Gerd Müllenheim
Die meisten Pfarrer haben wohl mit einer Zettelwirtschaft gearbeitet. Manchmal sind dann auch diese Zettel verlorengegangen, dann fehlt eben ein Eintrag. Den meisten Pfarrern erschien der
Aufwand sowieso unnütz; eine einfache Zählung hätte ihnen wohl
genügt. Die hatten doch im Traum nicht daran gedacht, daß nach
ein paar hundert Jahren irgendwelche verbohrten Ahnenforscher,
zudem meist als Zeitvertreib, sich mit ihren Büchern beschäftigen würden. Bestenfalls für den nächsten Pfarrer war das gewiß
gedacht.
Dementsprechend wurden dann auch die Eintragungen vorgenommen,
entweder vom Küster, Kaplan oder vom Pfarrer selbst, wer etwas
Lust dazu hatte. Ganz selten hat wohl jemand diese Aufgabe mit
dem nötigen Ernst wahrgenommen. Das sieht man oft schon an der
Schrift, ob die ordentlich oder gekritzelt ist. Wir können deshalb nur das Beste aus dieser Sachlage machen, indem wir versuchen, mögliche Fehler zu erkennen und in unseren Unterlagen zu
beseitigen. Falsche Altersangaben sind dabei ja überhaupt noch
das geringste Problem.
Quelle: Beitrag von Gerd Müllenheim an die Schlesien-Mailing-Liste DEU-SCHLESIEN
GEN-OWP ; GEN-Mecklenburg ; GEN-Memelland
Sent: Monday, January 26, 2009 11:13 AM
Subject: [M-L] ein KB Eintrag des Pastors in Mitau 1773
Beispiel:
Dreieinigkeitskirche Mitau (Jelgava)
Geburtsregister 1770-1810
Seite 10 (on-line 14)
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Der Pastor schrieb folgenden Text am Ende des Jahres ins KB:
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1773
In diesem Jahr sind alle Kinder, die mir meine Gebühr bezahlt haben richtig eingeschrieben worden, aber diejenigen, die mir mit groben Worten anstadt meiner Gebühr bezahlt haben, habe ich nicht eingeschrieben.