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Wir wurden im Sommer 1948 mit zwei weiteren Bergarbeiterfamilien von Friedland, Kreis Waldenburg, ausgewiesen. Am Güterbahnhof stand ein Viehwaggon, in dem alle ihr bischen Hab und Gut in Rucksäcken, Kartoffelsäcken und Taschen verstauten. Ich kann mich erinnern, mein Vater hatte wohl schon Monate vorher von einem Bekannten zwei Holzachsen mit Holzrädern - wie im Mittelalter - anfertigen lassen. Diese waren nun an einer Zinkbadewanne angebracht, vollgepackt mit Federbetten und anderen Sachen. Vater sagte noch, bis zum Bahnhof werden die Räder wohl halten. Handwagen und Kinderwagen gab es keine mehr. "Richtige Räder" offensichtlich auch nicht. Das hatte man alles bei der Flucht und bei den ersten Vertreibungen benötigt.
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