Böhm-Chronik
Schloß Fürstenstein
Schloß Fürstenstein
Im Waldenburger Bergland, zwischen der fruchtbaren niederschlesischen Tiefebene und dem dichtbevölkerten Waldenburger Industriegebiet, ruht Schloß Fürstenstein inmitten seiner dichten Wälder und Parks wie eine stille Insel. Seine strategische Bedeutung am Handelsweg von Breslau nach Prag bestimmte den Ausbau Fürstensteins als Grenzfeste der schlesischen Herzöge von Schweidnitz und Jauer. Es liegt auf einem steilen Felskegel hoch über dem Hellebach, der seit dem 19. Jahrhundert als der romantische Fürstensteiner Grund berühmt war.
Unter den Grafen von Hochberg, seit 1847 Fürsten von Pleß, vollzog sich die Wandlung Fürstensteins von einer mittelalterlich befestigten Burg zu einem barocken, von Gärten umgebenen Landsitz. Am Ausgang des 19. Jahrhunderts fand diese Entwicklung unter dem letzten regierenden Fürsten, Hans Heinrich XV., in dem Ausbau Fürstensteins zu einem der größten und prunkvollsten Schlösser Deutschlands ihre Vollendung.
Unter Fürstensteins letzter Herrin, der aus England stammenden Fürstin Daisy, wurde das Schloß zu einem glanzvollen Treffpunkt des europäischen Hochadels. Sie faszinierte durch ihren Charme, ihre Intelligenz, ihr politisches und humanitäres Engagement.
Nicht zu trennen vom Leben der Herren von Fürstenstein war das Schaffen der mehrere Hundert zählenden Beamten, Angestellten und Arbeiter des Schloßbezirks und ihrer Familien, in deren Erinnerungen sich ein starkes Gefühl der Treue und Verbundenheit mit der Familie Hochberg gehalten hat. „Lieber einen Zehner weniger, aber fürstlich!“ Dieser Ausspruch, aus der schlesischen Mundart übersetzt, kennzeichnet mit dem Vorrang der fürstlichen Dienste vor der Höhe des Arbeitsentgelts zugleich die besondere Stellung, die Fürstenstein und seine Besitzer in den Herzen der arbeitenden Bevölkerung des Waldenburger Landes einnahmen.
Einwohnerverzeichnis 1932 des früheren Gutsbezirks Fürstenstein
Die Untertanen des Grafen von Hochberg auf Fürstenstein
Quellenbestand
Zufallsfund:
Taufpaten 1804 (1)
Taufpaten 1804 (2)
Quellen:
W.John Koch, 1989, 163 Seiten: "Schloß Fürstenstein", Erinnerungen an einen schlesischen Adelssitz