Böhm-Chronik
Sigismundus von Swarczinwalde
filius Witchonis Boeheme
14.Jahrhundert
Artikel erschienen im polnischen Kirchenblatt POD BOREM Nr. 6/2002
von Czarny Bór (Schwarzwaldau):
Deutsche Übersetzung
Übersetzung von Tomasz Piotrowski
Die Geschichte von unserem Dorf von Schwarzwaldau reicht bis ins 13.Jh.,
als am Ufer des Baches Lässig (poln. Lesk) eine Burg in den sumpfigen Niederungen errichtet wurde. Zu
diesen Zeiten solch eine Burg/Schloß war von großer Bedeutung, unabhängig davon,
wieviel Leute damals den Burgbezirk bewohnten. Es war auch die Zeit, als
in diesen niederschlesischen Gebieten polnische Piastenfürste noch
herrschten. Der letzte von denen war der Fürst Bolko II , der kinderlos 1368
starb und [jetzt] in der benachbarten Zistersenkirche in Gruessau aufbewahrt ist.
Das Fürstentum Schweidnitz-Jauer, zu dem damals Schwarzwaldau gehörte,
wurde von der Fürstin Agnes, Bolko's II Witwe regiert.
Obwohl die Böhmen diese Gebiete begehrten, hat Bolko der II noch vor seinem
Tode mit dem böhmischem König Karl IV ein Abkommen geschlossen, in dem
es geregelt wurde, daß die Fürstin Agnes bis zu ihrem Tod die Macht
ausüben sollte. Sie ist am 2. Februar 1392 gestorben. Und zu dieser Zeit
wurden diese Gebiete der Herrschaft des böhmischen Königs
unterworfen, der die Machtausübung dem Landeshauptmann
Benesch von Ch[r]usnik anvertraut
hat.
Das damals in Schweidnitz ansässige Fürstentum erlaß viele Urkunden mit
Privilegien, die meistens Handelsangelegenheiten betrafen. In diesen
Unterlagen ist oft "Sigismundus von Swarczinwalde, filius Witchonis
Boeheme", d.h "Sigmundus von Schwarzwaldau, Sohn von Witche Boeheme"
erwähnt. Man weiß kaum etwas zu dieser Person, lediglich nur, daß er ein Beamter
auf dem Hof von Fürst zu Schweidnitz-Jauer war, da er diese Urkunden als
Amtszeuge in der Zeitraum von 11.XII.1386 bis 3.XI.1394 bestätigte.
Genaue Übersetzungen von diesen Urkunden sind ziemlich schwierig, und zwar
wegen der Mischung von der damals benutzten Sprachen (lateinisch,
tschechisch, deutsch und polnisch). Eine der Urkunden betraf Sigismund
selbst, der gerade ein Gut in Bögendorf bei Schweidnitz verkauft hat. Es
folgt der Text von dieser Urkunde:
"Sigemund etwenne hern Witchen Behemen son von Swarczenwalde hat vorkowft -
Clausen Wilhelme burgern zur Sweidnicz und Dorothean seiner housfrouwen -
umb fumfezehen mark - andirhalbe mark geldes jarliches czinses yn und uf
allaes sein gut zu Bewgindorf districtus Sweidnicz. Datum Sweidnicz anno
Domini M CCC LXXXVI feria tercia ante diem beate Lucie, presentibus Nicolao
de Rechinberg, Heydenrico de Tscherticz militibus, Rutschil Rechinberg,
Johanne Redirn et domino Johanne Kolmas prothonotario"