Böhm-Chronik
Reisebericht
Unsere Reise nach Böhmen und ins Waldenburger Bergland, September 2005
Bericht zu unserer 4. familiengeschichtlichen Forschungsreise vom
12.-28.September 2005:
Böhmen (15.bis17.Sept.2005)
Zusammen mit einem tschechischen Heimatforscher aus Smirice und dem Webmeister (Fotograf) der regionalen Webseiten haben wir dieses Jahr die Stammkirche der RODOVSKY in Chloumek besichtigt.
Die kleine Kirche liegt bei dem Dorf NEZNAZOV im ehemaligen Herrschaftsgebiet der RODOVSKY, westlich von Jaromer und Smirice. Die Kirche wurde dem heiligen Vaclav gewidmet. Neben dem Altar sind die Statuen des heiligen Vit und des heiligen Zikmund. Die RODOVSKY hatten im 14. Jahrhundert ein Burggrafenamt im Königgrätzer Kreis inne, die BEHEIM eines in Schlesien (Schweidnitz-Jauer). Burggrafen waren keine Grafen, sondern Verwalter königlicher oder landesherrlicher Güter oder Burgbezirke. Meine Vermutung, unsere "Böhmen von Schwarzwaldau" kamen in der ersten Hälfte des 14. Jhs. aus diesem Geschlecht erhärten sich weiter durch folgende Indizien, nämlich:
Vaclav-Kirche: tschechischstämmige Böhmen
Rodovsky: Bezug auf 'von Rodov'
Rodov: Dorf bzw. Gut im Herrschaftsgebiet
Heiliger Vit: Vytkone, Witigo, Vitek, Viticek (Witche) - Vornamen der Beheim von Rodov
Heiliger Zikmund: Sigismund - Vorname des Enkels bzw. des erstgeborenen Sohnes in Schlesien von Witche Behem. In einem Dokument von 1396 wird Sigismund als 'Sigmund von Schwarzenwald und Rodow' genannt.
In Chloumek am 16.Sept.2005
Eine Sammlung zur Vorgeschichte der Beheim in Böhmen
Schlesien (17.bis 22.Sept.2005)
Erstes Forschertreffen in Waldenburg am 18.9.2005
Zusammentreffen mit der Reisegruppe von unserem Niederschlesienlisten-Mitglied Dr. Werner Hippe. Gemeinsame Fahrt von Waldenburg über Gottesberg zum Hochwald. Ausgezeichnetes Wetter mit einer wunderbaren Aussicht um 360 Grad ins Waldenburger Bergland und darüber hinaus.
Treffen mit dem katholischen Pfarrer von Schwarzwaldau (Czarny Bor). Er gibt eine Chronik von Schwarzwaldau heraus und sucht Kontakt zu deutschen Heimatforschern/Ortschronisten. An dem Epitaph (Grabdenkmal) in Deichslau von Moritz von Braun, 1609, sind vier Wappen angebracht. Dabei das BEHEM Wappen der grossmütterlichen Linie väterlicherseits. Der Pfarrer hatte mit seinem Kollegen von Deichslau deswegen Kontakt aufgenommen. Das Grabdenkmal steht ausserhalb der Kirche. Das Wappen der BEHEM ist das mit der Lilie. Eine Verbindung zu den BEHEIM, Wappen mit den drei Schlüsseln, konnte ich noch nicht herausfinden. Ich vermute jedoch, es handelt sich bei den BEHEM um die um 1400 nach Krehlau gegangene Linie der BEHEIM. Das Wappen BEHEIM mit den drei Schlüsseln scheint älter zu sein (um 1350) als das der BEHEM (um 1500). Besonderen Dank an Klaus Liwowsky für die diesbezügliche Zusammenarbeit. Böhmen von Schwarzwaldau
Der neue polnische Besitzer des Schlosses Tannhausen bat Andreas Richter (Waldenburg), ich sollte doch nach meinem Eintreffen Kontakt aufzunehmen. Als wir am Sonntag (18.9.05) am Schloss eintrafen, fanden gerade die Europejskie Dni Dziedzictwa / Europäische Tage statt (Volksfest mit Musik, Kutschenfahrten, Essen und Trinken). Schloss- und Parkanlage zu Tannhausen / Zespól Palacowo-Parkowy w Jedlince werden restauriert und in ein Begegnungszentrum mit Hotel, Restaurants und Konferenzanlage eingerichtet. Für die Forschung des geschichtlichen Teils des Schlosses will der Besitzer eine kulturelle Stiftung gründen. Das Schloss Tannhausen wurde erstmals 1305 erwähnt. Es hat sämtliche Epochen der schlesischen Geschichte durchgemacht. Der jetzige Besitzer bat mich als Ehrenmitglied der Stiftung teilzunehmen. Im Prinzip habe ich zugesagt. Ich sehe dies als Krönung meiner Familiengeschichtsforschung an. Ich würde darauf hinwirken, dass die Stiftung dem deutschen sowohl auch dem polnischen Familiengeschichtsforscher zugute kommt. Schloss Tannhausen
Sechs verschiedene Bände (Nachdruck) "Beyträge zur Beschreibung von Schlesien", 1785 von Zimmermann erwarb ich durch Andreas Richter.
Auf der Rückfahrt von Schlesien über Sachsen nach Bayern kleines Treffen am 23.9.05 an der Autobahnraststätte Vogtland mit Ralf Hübner und Volker Zimmer der Niederschlesienliste.
Meine weiteren Aufgaben zur Böhm-Forschung im Waldenburger Bergland