Böhm-Chronik




Zusammenfassung der bisherigen Böhm-Forschung
Stand: Mai 2010
Verantwortlicher Bearbeiter: Guenter Boehm

Inhaltsverzeichnis

(1) Einführung
- Landesgeschichte - Heimatgeschichte - Familiengeschichte -

(2) Zeit der Schlesischen Piasten (vor 1392)
- Vorgeschichte unserer Familie in Böhmen -

(3) - Zur Frühgeschichte in Schlesien -

(4) Zeit der Böhmen (1392-1740)
- Frühgeschichte unserer Familie -

(5) Zeit der Preussen und des Deutschen Reiches (1740-1945)
- Das Hoch und Tief in unserer Familiengeschichte -

(6) Zeit der Polen (nach 1945)
- Das Aus in Schlesien in unserer Familiengeschichte -

(7) Gegenwart
- und dann kam die Wende ... und die Familiengeschichte blüht weiter -

(8) Stammreihen der verschiedenen Linien


Mit Links zu erklärenden Seiten der Böhm-Chronik



(4) Zeit der Böhmen (1392-1740)
- Frühgeschichte unserer Familie -

Orte
Schwarzwaldau
Weißstein
Woitsdorf
Modelsdorf
Mörschelwitz

Nach 1400 verlieren sich die Spuren der Beheim, nur Heincze Behem und seine Ehefrau Jutta von Redern - Heincze ist wohl der jüngste Sohn oder Stiefsohn von Witigo, Witche genannt und seiner Ehefrau, vermutlich Jutta von Czirne - wird 1409 urkundlich erwähnt, als er das herzogliche Lehnsgut in Weissstein als Afterlehen vom Waldenburger Grundherrn Ulrich Schof (Schaffgotsch) erhielt.

Das ' DIE vor dem Namen' im alten Siebmacher von 1605 (Wappensammlung) bezeichnet meist Angehörige der Ritterschaft im späten Mittelalter, sogenannte Ministeriale. Diese führten oft das Prädikat vor dem Nachnamen, wie z.B. 'die Beheim'. Da oft ein und die selbe Ritterfamilie mehrere Sitze als Lehen (Dienstlehen/Lehen auf Zeit) hatte, die oft wechselten, wäre ein "von" nicht angebracht gewesen. In der Ritterschaft änderte sich das erst, als mehr und mehr Ritter Allodialbesitz erwarben, oder die Herrschaft über ein Gut oder Besitz erblich wurde. Dann verfestigte sich oft auch das "von" vor dem Nachnamen/Familiennamen bzw. vor dem Namen des Besitzes, der Burg oder des Dorfes. Manchmal fiel dann der Nachname/Familienname auch ganz weg, z.B. Sigismund (Beheim/Behem) von Swarzcenwalde (und Rodov). Das Wappen war wichtiger als der Nachname/Familienname; es war seinerzeit das Hoheitszeichen/Kennzeichen einer Familie. Die adeligen Nachnamen verfestigten sich allmählich ab dem 12. Jahrhundert, bei den Behem erst nach 1400.

Töchter werden vor 1600 selten erwähnt. Von ihrer Einbindung in ihre elterliche Familie erfahren wir häufig erst über die Nachrichten von den Familien ihrer Ehemänner.

Durch die Registrierung der Lehen im herzoglichen Kanzleiregister der Piasten und damit die Festigung des deutschen Lehensrecht war wohl der letzte Schritt von einer Stammesherrschaft (Faustrecht/Ersitzen/Besetzen eines Besitzes) zur Territorialherrschaft (Beurkundung eines Besitzes) getan. Die landesherrlichen Burgen verloren dadurch an Bedeutung. Ursprünglich waren es reine Kastellaneien ohne Territorialherrschaft. Anmerkung: Die Kastellanei umfasste den Burgbezirk, das Land in der Nähe einer festen Burg (Kastell), das sich im Eigentum des Landesherrn (Herzog) befand. Der Kastellan übte dort im Namen des Landesherrn Herrschaft und Gerichtsbarkeit aus, ihm unterlag die Heeresverwaltung des Bezirkes. Im Fürstentum Schweidnitz-Jauer gab es 1369 noch 17 Burggrafen (Kastellane). Ein weiterer Beweis, dass das Verwaltungssystem der Kastellaneien der Piasten langsam zu Grundherrschaften (ländliche/dörfliche Selbstverwaltung unter Führung des niederen Landadels) nach deutschem Recht umgewandelt wurde. Dies geschah über einen längeren Zeitraum ... und was machte man zwischenzeitlich mit dem Überbleibsel, den Burggrafen (Kastellane)? Sicherlich eine interessante soziologische Entwicklung dieser Gruppe, welche wohl auch die Behem durchmachte.

Mit der Stärkung des Territorialfürstentums bildete sich allmählich eine neue Verwaltungsstruktur, die der Grundherrschaften, heraus. Mit problematischen Folgen, denn mit der zunehmenden ökonomischen und politischen Macht der Städte sowie der aufkommenden Geldwirtschaft geriet vor allem der niedere Feudaladel (bäuerliche Kleinadel) in eine permanente Krise.Vermutlich verschlechterte sich die Lage einiger Lehensnehmer weiter mit der Einführung des Pfandschillings seitens des Lehensgebers einer landesherrlischen Burg. Die Folgen daraus: im 15.Jh. schieden die 'armen Ritter' aus dem für sie zu teuer werdenden Ritterstand aus. Familien, welche sich bis dahin nicht in den Herrschaftsstrukturen etablieren konnten, sanken ab. Vereinzelte wurden von der anderen Seite als 'Raubritter' bezeichnet, andere wurden 'Dienstmannen' eines Herrschers und die meistens sicherlich Bauern.

Obwohl in Siebmachers Wappensammlung von 1605 'Die Beheim' als Schlesische Ritter aufgeführt sind, wurden sie ebenfalls im Siebmacher 1701-1772, "Band Schlesien, Abgestorbene, 3. Teil" veröffentlicht. In den später erschienenen Adels-Almanachen sind sie nicht mehr aufgeführt worden, da die Auflistungen von Einsendungen der Familien abhingen und die Familie ist bereits sicherlich schon im 15.Jahrhundert aus dem Dienstadel ausgeschieden, d.h. aus kleineren und für die schlesische Landesgeschichte unbedeutenden Edelleuten wurden grössere Bauern.





Jahr Namen und Bemerkungen
1393/94 1283.: 1393: Hannos Behme Urkundenzeuge
1287.: 20 X 1393: Hannos Beme Urkundenzeuge
1337.: 30 III - 4 IV (1 IV?) 1394: Hannos Behme Urkundenzeuge
1394 Sigismund Böheim/Beheim/Behem, genannt von Swarczenwalde, Ritter auf der Veste Swarczenwalde (Schwarzwaldau). Sohn des Witigo Jr. [Witche], wird nach der Burg benannt (Erb- und Gerichtsherr). Ehefrau ist Katharina von Ronaw. 1394 werden Hannos [Behem Seidlitz], Cunrad [Behem Schönheu], Heincze [Behem] als 'ungesundirte Brüder' im Zusammenhang mit Sigismund genannt. Sigismund wird von 1386-1394 oft als Urkundenzeuge [Hofschreiber] in den herzoglichen Landbüchern erwähnt.
Landbuch F: Reg.1376.: 15 XII 1394 " Hannos, Cunrad und Heinze ungesundirte brüder und Segemund von Swarzenwalde haben 8 mark j(ährlichen) z(inses) in und auf alle ire güter, die sie zu Wirben und Domanze des weichbildes Sweidnicz haben, Heyneman Radaken und -- Woyczchen und Heinrichen Reinbaben zu getrewer hand zu wiederkauf aufgelassen ..."

Anmerkung: Ich sehe den Besitzanteil der drei 'ungesundirte' Brüder und des Segemund (Sigismund) als einen gemeinsamen Besitzanteil (Gütergemeinschaft) der vier Brüder an. Vier Brüder deshalb - möglicherweise sind die ungesundirten Brüder Halbbrüder des Sigismund - da hinter ihren Vornamen kein Familienname, Nachname oder Beiname genannt wird. Es ist unüblich und auch unvorstellbar in Landgeschäften, auch in der damaligen Zeit, keine Familiennamen, Nachnamen oder Beinamen anzugeben, ausser sie haben den selben Familiennamen, Nachnamen oder Beinamen der letztaufgeführten Person.
1396 Sigismund Böheim/Beheim/Behem, genannt von Swarczenwalde und Rodov , verkaufte 1396 Bernsdorf bei Münsterberg, sonst auch Bernhardsdorf genannt, an den Abt Martin zu Heinrichau, welchen Kauf auch der Herzog Bolko III. [von Münsterberg] konformierte.
1396 LB. G / 57 / 1396 Johanne de Seydelicz Beheme dicto ist Zeuge als die Gebrüder Niclos und Franczke Tschesschin ( = Böhme !) Zins auf ihren Besitz in Bonczlawicz im Weichbild von Schweidnitz verkaufen.
1398 LB. G / 454 / 1398 Johannes de Seydelicz alias Beheme dictus ist Vormund der Katherina, Ehefrau des Anthonius Swenkinfeld. Johannes von Seidlitz alias Beheme sitzt auf Krieblowitz.
1398 1398 besass dieses Dorf [Kummelwitz] und einen Antheil von Krelkau Wettich Boemus Schönheu genannt. (Quelle: Zimmermann, Vierter Theil, 1785, Seite 66, Fürstenthum Münsterberg)
1396-1401 9 XII 1396: Henczkone dicto Behem(en) als Urkundenzeuge. (Landbuch III, 146.) [f.83v].
23 I 1397: Henczko Beheme als Urkundenzeuge [f.86v].
22 V 1399: Heincze Beheim als Urkundenzeuge. Lanbuch III, 555.
17 VI 1399: Heincze Beheme als Urkundenzeuge [f.119v].
19 VI 1400: Heyncze Behme de Jegirdorf als Urkundenzeuge. Landbuch III, 797.
24 VIII 1401: Heincze Beheim als Urkundenzeuge. Landbuch III, 1022.
14 X 1401: Heinrico Beheme de Jegirdorf als Urkundenzeuge. Landbuch III, 1066.
15 X 1401: Heinrico Beheme als Urkundenzeuge. Landbuch III, 1057.
1399 Wir Benesch von Chussnik etc. bekennen, das -- der tochtige Nickel Beheme -- hat vorkauft yn eynem ewigen kaufe hern Otten von Czedelicz -- allis, das her gehabt hat -- yn deme dorfe czu Woyczichsdorf [Woitsdorf Kreis Goldberg-Haynau] des weichbildes czum Bonczlaw gelegin -- yn allir weize und masse, als der egenante Nickel Beheme das allis mitenander selbir gehabt hat -- und als dieselbin gutir von synem vatir an in kommen synt, sundirlichin, das kirchlehen doselbinst -- dem vorgenannten gute volgin zal -- . Actum Sweydnicz anno XCIX dominica Reminiscere, presentibus Nicolao de Czeyskberg, Nicolao de Rechinberg militibus, Gunthero de Rechinberg, Johanne de Wilkaw et domino Johanne Kolmas etc. (Quelle: Landbuch III: 579. 23 II 1399.) [Gf.120v].
~1400 Der Burgbezirk/Grundherrschaft der Böheim/Behem von Schwarzwaldau (drei Dörfer: Hermsdorf [Hermannsdorf], Weißstein [Weyßen Stein] und Altwasser [Aldewasser]) fiel an die Grundherrschaft Waldenburg-Neuhaus. Bereits 1394 kaufte Ulrich Schoff auf Neuhaus das Gut und Dorf Dittersbach [Dyterichsbach] dem Schwarzwaldauer Grundherrn ab.
1401 Jutta von Redern, die Ehefrau von Heinzce Beheim/Behem übergibt ihre Gerade auf Schwarzwaldau ihren Brüdern Heincz, Hans, Bernhard und Tristram von Redern. (Landbuch III, 964 / 5 IV 1401)
1402 Seite 21 : Sigismund von Schwarzenwalde 1401 nochmals als Zeuge genannt.
Seite 22 : Ketirlin, Witwe des Siegmund von Schwarzenwalde, bevormundet durch Junge – Heinze von Ronaw, verreicht dem Ritter Heynemann von Schonefeld, Glockrian v. Rachenau, Hans v. Nimtsch und Kunraad Schonheu [= Behem] 7 M. jährl. Zs. auf ihr Leibdedinge zu Wenig – Mohnau. Schweidnitz 1402.
Z.: Bernhard v. Waldau, Heinrich Zettritz
Auszüge aus Heraldisch – Genealogische Gesellschaft „Adler“ / Wien zu Seydlitz
1402 1402 verschreiben Anna, Witwe des Ramfold v. Wiese und Jungfrau Eneda, ihre Schwester, dem Kaspar v. Niebelschütz ihr Vorwerk zu Mühlsdorf bei Bunzlau, nach ihrer beider Tod zu besitzen. Dessen Frau Agnes war eine Schwester oder Tochter der Anna. Im denselben Jahr bestimmt er für seine Gattin, die sich Hans v. Redern und Nickel Stange zu Tutoren gewählt hat, alles, was er in des Königs Landen besitzt. Agnes heiratet später den Kaspar v. Gersdorf und verzichtet 1403 gegenüber ihren Brüdern Gunzel und Hans v. Redern, Altheinze, Jone und Jungeheinze vom Sweine (Burg Schweinhaus) bezüglich aller Gerade, die ihr zustehen. - Wernicke, Adel Bunzlau-Löwenberg, S. 477
Anmerkung: Noch nicht gesichert, ob Eneda die Tochter des Heincze Behem und Jutta von Redern ist. Ist Eneda die spätere v.Niebelschütz? (siehe 1408 und 1411).
1405-1406 6 XII 1405: Heincze Beheme als Urkundenzeuge. (Landbuch III, A65.)
2 VI 1406: Henze Behme als Urkundenzeuge. Landbuch III, 1672.
2 VI 1406: Heinze Behme als Urkundenzeuge. Landbuch III, 1674.
1406 "Excerpta aus der Lehnsregistratur der Fürstenthümer Swidnicz und Jawer":
Nr. 4298:
Vor Jan etc. hat der tüchtige Hannos v. Lybental in seinem und Hanses, seines Vettern, seines Bruders Heinzen Sohnes, Namen auf den Fall, daß sie beide ohne Erben sterben sollten, die Gütter und Dörfer Tymendorf und Stockicht Distr. Greifenbergens. mit allen Ein- und Zugehörungen, dem ehrbarn Cunrad von Spilner und Heinzen; Hannsen, Nickeln und Günzeln Gebr. v. Nebilschiz, Nickel von Nebilschitzes Söhnen, verschrieben und aufgelassen. Act. Gerhardisdorf, dat. Sweidnicz an der Mitwoche in der Pfingswoche (also am 2..6.) ao. 1406. Test,: Thyzmann von Czedliz, Slegel genannt, Hannos Czedliz zum Buchwald gesessen, Heinze Behme, Hr. Seydel.
1407 24 IV 1407: Vor Jan etc. hat der töchtige Hanns Hocke die helfte aller seiner guter, die her unter dem konige in den weichbildern Sweidniz und Jawor hat, und mit namen die güter halb, die er zu Lobechaw [Lobendau] in dem dorfe districtus Lemberg hat, -- dem erbern Nikeln Behem seinem eydam (Tochtermann, Schwiegersohn) verkauft und aufgelassen. Actum et datum Sweidniz sontags nach Georgi(i) anno 1407, testes herr Heynemann von Schonefeld, herr George Czetheras rittere, Segemund von Pogrelle, Hannos von Rowssendorf, Hanns Bouch, Hannss Wiltberg, herr Seydel. Quelle: Landbuch III, 1887 [J parr. 4507]. Reg.: Zettritz nr.E30 (wedlug wpisu w landbuch J f.90)
1407 24 IV 1407: Vor Jan etc. haben die tochtigen Hannss Hocke und Nikel Behem sein eydam (Tochtermann, Schwiegersohn) einer dem andern alles, das iglicher in dem landen Sweidnicz und Jawer hat, und mit namen, was iglicher in dem dorfe Lobechaw [Lobendau] districtus Lemberg hat, dergestalt aufgelassen, dass welcher unter ihnen ane erben sturbe, dessen guter an den anderen fallen und kommen sullen, usgenomen 100 schock groschen, die der togentlichen frau Katherina Kornchenyne Hannss Hoken seiner tochter aus denselben gutern gegeben werden sullen, doch will jeweder seiner guter gewalgig seyn, dieweil er lebet. Actum et datum ut antea iisdemque testibus. Quelle: Landbuch III, 1888. [J parr. 4508].
1408 "Excerpta aus der Lehnsregistratur der Fürstenthümer Swidnicz und Jawer":
Nr. 4811:
Vor Janke etc. hat Cunze von Nebilschiz alles was er unter dem Könige hat Eneden [Eneda] seiner Hausfr. verkauft und aufgelsssen. Tutor: Herr Heinze v. Redern, Ritter, Heinze Behme. Dat Sweidniz fer. 2da vor Margrethe (also am 09.07.) ao. 1408. Test.: Poshuld, Sigmund Pogrelle, Gotsche Schof, Sigmund Bawmgarthen, Pawlike, Jeronimus.
===
1408 verleibdingt Kunze v Niebelschütz seine Frau Eneda geb. Behem. - Wernicke, Adel Bunzlau-Löwenberg, S. 478 –
1409 Heincze Behem, Ehefrau Jutta von Redern, wird vom Grundherrn von Waldenburg-Neuhaus, Ulrich Schof, mit dem herzoglichen Lehnsgut (27 Ruten = 135 ha) in Weißstein im Afterlehen belehnt. Ulrich Schof (später nannte sich die Familie Schaffgotsch) war ein einflussreicher Ritter am Hofe der Herzogin Agnes. Heincze Behem wird am herzoglichem Hofe 1396-1406 mehrmals als Urkundenzeuge [Hofbediensteter/Rittergericht] erwähnt.
Stammeltern der Weißsteiner Böhm-Sippe.
Entwicklung: Burgmannen > Ministeriale > Ritter > Gutsherrn > Bauern.
Wappenindex
Quelle: Landbuch Nr. 4970 vom 31.Okt.1409
1410 Hannus Behme / Behem , Bruder des Heincze Behem, nimmt an der Schlacht von Tannenberg in Ostpreussen teil. Soldliste [31.Dez 1410] Soldzahlung für 6 Wochen und 5 Tage; Gefangenenliste [10.Okt.1410] Lösezahlung 5 Mark.
1411 "Excerpta aus der Lehnsregistratur der Fürstenthümer Swidnicz und Jawer":
Nr. 5268 :
Cunze von Nebilschitz hat alles, was er unter den Könige hat, seiner Hausfr. Eneden [Eneda] zu Leibgedinge verschrieben und aufgelassen. Tutor : Hr. Heinze v. Redern, Heinze Behem, ihr Vater, Hannß von Liebental. Dat. Sweidnicz am Tage Agneten (also 21.01.) ao. 1411. Test. : Pushold, Peter v. Spilner, Peter Probsthayn, Colmas.
Anmerkung: Töchter werden vor 1600 selten erwähnt. Von ihrer Einbindung in ihre elterliche Familie erfahren wir häufig erst über die Nachrichten von den Familien ihrer Ehemänner.
1411 Auszüge aus dem Liegnitzer Urkundenbuch: "No. 453. 1411. Sept. 28
Die Gebrüder Nickel und Peter, genannt BEHEME, Erbherren zu WOYCZEGISDORF [Woitsdorf Kreis Goldberg-Haynau], bekennen, dass ihr Untersasse, Niclos NAYL, für 5 Mark Gr. Böhm. Münze und Pol. Zahl, dem Francz BROSTEL, Pfarrer zu Woyczegisdorf eine halbe Mark Zins auf seinen acht Ruten verkauft hat. - Montag vor Michaelis.
O.d.St.L.No. 234. An Pergamentstreifen ein kleines Siegel in schwarzem Wachs, im Wappen drei Schlüssel mit der Umschrift Petir Boeme."
Anmerkung: Nickel und Peter BEHEME sind wahrscheinlich Söhne des Ruprecht Beheme, Bruder von Heincze Behem? Gleiches Wappen wie die Schwarzwaldauer Beheim/Behem
1411 "No. 456. 1411
Die Gebrüder Nickel und Peter, genannt BEHEME, erbherren zu WOYZEGISDORF [Woitsdorf Kreis Goldberg-Haynau], bekennen, dass ihre Untersassen Andreas und Hannus HEZENER verkauft haben auf einer Hufe daselbst eine Mark jährl. Zins um 5 Mark Böhm. Gr. an Johannes BONIFACIO und seine Ehefrau Margaretha, nach beider Tode an Agathe BACKOFEN.
O.d.St.L.No. 236, mit dem Siegel Peter Böhmes."
1418 Folgende Quellen zitiert Pfotenhauer: "1418 erscheint Johannes Beheme de Kernicz als Zeuge und des Königs von Böhmen Mann im Landbuch des F[ürstentums] Schweidnitz-Jauer v. 1412-19 (St.A.) [=Staatsarchiv]. Peter und Nickel Behme 1411 Erbherren auf Woitsdorf (Goldberg), Schirrmacher Urkundenbuch der St. Liegnitz, S. 287, 289 u. 291." Schlesier im Dienste des Deutschen Ordens (1410)
1419 Witche von Schwarczenwalde verkauft dem tüchtigen Nickel Seydelicz, Kapsdorff gen., 1 M. j. Zs. zu Mirstl (Mörschel)witz Kr. Schweidnitz. Schweidnitz 1419 Z.: Kuncze Czeteris, Kunze Thamme vom Lazan, Nickel Heynemann von Schonefelt und Jorge Czeteris.
Auszüge aus Heraldisch – Genealogische Gesellschaft „Adler“ / Wien zu Seydlitz; Seite 30
Anmerkung: Ist 1398 Wettich Boemus, Schönheu genannt, Witche von Schwarczenwalde?
1473 urk. 1465-1492 verkauft 1473 Zinse seines Swehers (Schwiegervaters) Antonius Behm zu Modelsdorf [Nachbarort von Woitsdorf]. Hedwigs Vormund bei späteren Verzichten ist ihr Bruder Siegmund Behm.
Quelle:
Konrad von Zedlitz verheiratet mit Hedwig Behm, Sohn Hans von Zedlitz
http://gedbas.genealogy.net/datenblatt.jsp?nr=1000551
~1500 N.N. von Behem , Wappen mit Lilie, (Grossmutter väterlicherseits des Moritz von Braun *1564-+1609) Epitaph in Deichslau, Kreis Wohlau.
1536
1561
Der Kohlenabbau wird in der Gegend erstmalig 1536 erwähnt.
Der Steinkohlenabbau auf dem Gebiet Weißstein ist seit dem Jahre 1561 beurkundet.
1571-1595 Der Bauer Adam Behm(e), der Bauer George Behm und sein Sohn Christoph Behm aus Weißstein werden im evangelischen Waldenburger Kirchenbuch erwähnt. Adam Behm(e) wird auch in den umgebenen Dörfern mehrmals als Taufpate genannt.
1599 *1599 Martin Böhm; Anno M.DC.LV (1655) Mense Junio; Ist begraben worden Martin Böhm von Weißstein seines alters 56 jar. Ist in die Kohlgrube gefallen (Nr.88, S.170 (II) Häufler).
1604 Die Grundherrschaft Waldenburg-Neuhaus (Dipprand v. Czettritz) erteilt erstmalig den Kohlenbauern von Weißstein und Hermsdorf eine Kohleordnung mit Erbrecht.
1676 Bauer Casper Böhm(e) *in Weißstein; 1719 und 1725 Gerichtsgeschworener. 1734 als Bauer auf dem Bauergut Nr. 7; übrigens, dasselbe Bauerngut wie von Heincze Behem 1409, nur etwas kleiner.
1693 Kammerdiener George Böhme *in Weißstein; 1740: 4 Söhne, 2 Töchter.
1698 Bauer Gottfried Böhme *in Weißstein; 1740: 2 Söhne, 3 Töchter.
1702 Tagelöhner Hans Christoph Böhm(e) *in Weißstein; 1740: 1 Sohn, 1 Tochter.
1703 Freigärtner, Tagelöhner George Böhme *in Weißstein; 1740: 2 Söhne, 1 Tochter.
1713 Bauer Christian Böhme *in Weißstein; 1740: 2 Söhne.
1722 Gottlob Böhme in Weißstein.
1732 Joh. Abraham von Czettritz und Neuhaus (Grundherrschaft Waldenburg) verkauft 1732 das Gut [Dorf??] Weißstein und 1738 das Städtchen Waldenburg an Conrad Ernst Maximilian, Reichsgraf v. Hohberg (1705-1742), (Grundherrschaft Fürstenstein). Quelle: Burg Fürstenstein, W. Reimann, 1882.
Vermutlich handelt es sich bei dem Gut Weißstein um das Forrwerg (Vorwerk), denn Caspar Böhm hatte einen Restteil des früheren herzoglichen Lehngutes. Siehe auch 1676 und 1734.
1734 Bauer Caspar Böhm in Weißstein, Innwohnerverzeichnis Nr.7 (siehe auch 1676)
Hofegärtner Christoph Böhm in Weißstein, Nr.10
Freihäusler George Böhm in Weißstein, Nr.15
Bauer Gottfried Böhm in Weißstein, Nr.57
Hofegärtner Tobias Böhm in Weißstein, Nr.65
Bauer Christoph Böhm in Weißstein, Nr.72
Quellen:
Landbücher, Regesten, Schriften zur Lokalgeschichte, Kirchenbücher, Herrschaftsprotokolle, Unterthanenverzeichnis, Kuxenverzeichnis


(5) Zeit der Preussen und des Deutschen Reiches (1740-1945)
- Das Hoch und Tief in unserer Familiengeschichte -




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